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08.09.12 - Rebecca Stuttgart
 
Seit ich wusste, dass Pia Douwes in Stuttgart die Mrs. Danvers spielt, war für mich klar, dass ich nach Stuttgart musste. Wie oft hat man sie schon so in der Nähe? Stuttgart ist näher als alles bisher Dagewesene. Und somit musste ich sie unbedingt live sehen.

Anfangs hielt mich Thomas Borchert davon ab, hinzufahren. Als dann aber bekannt wurde, dass Jan Ammann nach ihm übernehmen würde, war das Bedürfnis, nach Stuttgart zu fahren, noch viel dringender. Da aber Elisabeth-Tournee und Sister Act Wien sich mehr oder weniger abwechselten, kam ich nicht dazu, hinzufahren.

Also wurde endlich ein Termin Anfang September gefunden und das Ticket gebucht. Als mir dann auch noch Marika Lichter beim Musicalsommer „das Versprechen abnahm“, nach Stuttgart zu fahren, konnte ich es kaum noch erwarten. Immerhin kenne ich die Aufnahmen aus Wien, kenne unzählige Videos von Youtube und wusste, dass ich von diesem Stück begeistert werden würde (mal wieder Kunze/Levay). Die Show hat aber alles übertroffen, was ich erwartet hatte.


Am 8. September ging es mittags in Zürich los und ich traf im Hotel auf Madl und ihre Eltern, die schon früher angekommen waren. Wir waren früh im Centrum und ich hatte Flashbacks an meine einzige Vampire-Show mit Jan vor einem Jahr. Aber hatte auch den Vorteil, dass ich das Theater und danach die SD ohne langes Suchen fand.

Wir fanden unsere Plätze in der dritten Reihe mühelos und ich stellte wieder einmal fest, wie nah an der Bühne das ist. Schon vor der Show merkte ich, dass neben uns jemand sass, der sich auskannte, als sie uns informierte, dass die Beschallung aus den Boxen nicht so schlimm sei, wie ich es mir ausmalte.
 


Die Show ging los und ich hatte anfangs einige Schwierigkeiten, in den Bann gezogen zu werden. Zwar hielt ich die Luft an, als Pia zum ersten Mal auf die Bühne kam – die Frau hat einfach eine zu faszinierende Ausstrahlung! – aber es war so ganz anders, als ich es von der Aufnahme in Erinnerung hatte. Und es ist etwas ganz anderes, eine Show nur zu hören, als sie zu sehen – logisch!

Sobald es nach „Manderley“ ging – mit beeindruckend aufwändigen Kulissen – war ich endlich völlig gebannt. Da waren diese zahlreichen magischen Momente – als Pia das erste Mal den Mund aufmachte mit „Selbst wenn sie eine Fürstin wär“, Jans „Gott warum“ und „Kein Lächeln“ und die „Rebecca-Reprise“ am Anfang vom zweiten Akt. Stimmlich alles herausragende Leistungen und ich bekam öfter grosse Augen.

Ich weiss nicht, ob ich jemals so in der Handlung mitging wie diesmal. Was war ich wütend auf „Danny“! Und dann schadenfreudig, als „Ich“ endlich Paroli bot und Danny kurz davor stand, gewalttätig zu werden und mehr der weniger über dem zerbrochenen Amor zusammenbrach. Ich fühlte mit und hatte fast Tränen in den Augen, als „Maxim“ vom Tod von Rebecca erzählte. Ich hätte "Bee" mehrmals gern in den Arm genommen und geknuddelt, weil sie einfach so durch und durch sympathisch wirkte.

Und es geschah ein Wunder! Ich hatte MITLEID mit „Danny“! Ich hätte es nicht für möglich gehalten, weil sie diese komplett böse Person ist, die man hassen muss. Aber als sie von Rebeccas Krankheit erfährt, konnte man regelrecht zusehen, wie sie daran zerbricht. Plötzlich fiel jede Selbstbeherrschung von ihr ab. Alles, woran sie geglaubt und worauf sie gehofft hatte, war verloren. Das war einer der ganz grossen Momente auf der Bühne, als sie ihren Schmerz über den Verlust hinausschrie. Und plötzlich wäre ich gern auf die Bühne gesprungen um sie zu trösten!


Das Stück wurde im Vergleich zu Wien mehrfach umgeschrieben. „Wir sind britisch“ – ein Stück, das ich geliebt habe auf der Aufnahme – gibt es nicht mehr. Dafür gibt es einen Song „Merkwürdig“, wo sich das Hauspersonal über „Ich“ auslässt. Für meinen Geschmack passte der vom Stil nicht ganz ins Stück. Es kann aber auch daran liegen, dass er einfach noch zu wenig vertraut und eingängig ist.

Ausserdem waren mehrere Textpassagen in den Melodien geändert. So zum Beispiel „Er verlor unerwartet seine Frau“. Es wird jetzt schneller klar, dass Maxims Frau ums Leben gekommen ist. Der letzte Song von Danny sagt jetzt eindeutig aus, warum sie das Haus anzündet. Das ging vorher aus den Texten nicht so ganz klar hervor.

Mit „Zauberhaft natürlich“ wurde ein neuer Song für Maxim geschaffen, der klarer erkennen lässt, warum er sich in sie verliebt hat. Wobei an dieser Stelle erwähnt sein soll, wie schwach ich es finde, dass die Zeichnung, die auf der Bühne von der Braut entsteht, nach wie vor Lucy zeigt. Wenn schon der Bildband Lucy und Thomas zeigt, wäre es das Mindeste gewesen, wenigstens die Requisiten anzupassen. Was muss das für Valerie für ein Gefühl sein, jeden Abend ein Bild mit einem falschen Gesicht in der Hand zu halten??

Bis auf solche Kleinigkeiten hat mich die Show komplett umgehauen. Ich weiss nicht, ob es jemals eine Show gegeben hat, die mich in so ein „Wechselbad der Gefühle“ gestürzt hätte. Aber da waren vollkommen unerwartete Eindrücke in der ganzen Show.


Die Darsteller sind hochkarätig und an dieser Stelle muss ich wieder einmal ein paar Worte zu den einzelnen Schauspielern loswerden. Wie mmer bin ich der Meinung, dass eine Show allein nicht ausreicht, sich ein Bild von den Qualitäten zu machen. Einige der Darsteller würd ich auch gern noch mal sehen, um mir klarer darüber zu werden, ob ich sie gut finde oder nicht. Dennoch will ich euch meinen momentanen Eindruck nicht vorenthalten.

Ich habe mich riesig gefreut, dass Carl van Wegberg auf der Bühne stand. Zwar kommt er im Ensemble in keinster Weise zur Geltung – wie es sein Talent verlangen würde – aber es schien ihm offensichtlich Spass zu machen. Und ich weiss nicht, warum ich Angst hatte, ihn nicht zu erkennen. Carl hat ein viel zu markantes Aussehen.
 
Dasselbe gilt auch für Fredrick Andersson, der Ensemble spielte. Zwar hab ich ihn nicht so mit den Augen verfolgt wie Carl, aber er ist mir trotzdem in vielen Szenen aufgefallen.
 
Ben wurde von Jakub Wocial gespielt und ich machte fast einen Freudensprung, als ich das gesehen hatte. Ich hatte gar nicht mehr dran gedacht, dass Jakub ja in Stuttgart ist. Ein sehr hilfloser Ben, genau wie ich ihn mir vorgestellt habe. Das ist so eine Rolle, wo ich gespannt darauf wäre, wie andere sie darstellen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was hinter dieser Person Ben steckt. Man wurde bei Jakub nicht recht schlau draus, ob er nun wirklich nicht weiss, was passiert ist, oder nur so tut als ob.
 
Jörg Neubauer – Ich bin hin und her gerissen, ob er mir gefallen hat oder nicht. Dafür müsste ich ihn wohl noch das ein oder andere mal sehen. Fest steht, dass er eine gute Stimme hat und auch wirklich gut gespielt hat. Das Solo „Ehrlichkeit und Vertrauen“ finde ich rein vom Klang her von André besser. Auch hier wird man nicht so recht schlau draus, ob Frank denn nun eigentlich in irgendeiner Weise an Rebecca hing, bzw. ob er „Ich“ gut oder gleichgültig gesinnt ist. In der Romanvorlage wird eine Affäre zwischen ihm und Rebecca vermutet. Doch im Musical ist die Rollenführung für meinen Geschmack zu wenig klar. Im Finale kam seine Stimme nicht ganz gegen den „Lärm“ im brennenden Haus an. Das kann aber auch an der Akustik gelegen haben.
 
Hannes Staffler – Der Jack Favell ist für mich eine Rolle, wo sich sofort Antipathie aufbauen sollte. War hier nicht der Fall. Zwar war er ein mächtig schmieriger Typ, der mit aller Macht nach Aufmerksamkeit sucht, aber so recht hassen wollte ich nicht – ich mochte ihn aber auch nicht . Auch hier wäre vielleicht eine zweite Möglichkeit, ihn zu sehen, vorteilhaft.
 
Raphael Dörr als Giles war hervorragend komödiantisch. „Die lieben Verwandten“ war wunderbar aufheiternd und sein Schauspiel bei „Was ist nur los mit ihm“ schön komisch. Das war für mich auch definitiv nötig in dem sonst sehr dramatischen Ablauf der Show. Und ich habe nicht bemerkt, dass er mit Nathaniel Horridge eine Doppelrolle besetzte. Wohl einfach deshalb, weil ich das Gesicht zu wenig kenne.
 
Helena Blöcker – Sie ist Zweitbesetzung der Beatrice „Bee“. Als sie auf die Bühne kam, habe ich sie augenblicklich geliebt. Stimmlich herausragend und schauspielerisch unendlich sympathisch. Gänsehaut bei ihrem Solo „Was ist nur los mit ihm?“! Obwohl sie da nicht ganz ohne Fehler auskam und die Zeile „Irgendwas ist geschehn“ zweimal hintereinander sang. „Stärke einer Frau“ war ein zweiter berührender Moment, wo ich es schade fand, dass der Song gekürzt wurde.
 
Sie war für mich eine der grossen Überraschungen des Abends. Bisher hatte ich in Bee eher eine Neben- als eine Hauptrolle gesehen. Das hat sich gestern Abend geändert!
 
Isabel Dörfler als Mrs. Van Hopper – was soll man dazu sagen? Ich hatte mir vorgenommen, ihr eine Chance zu geben – auch wenn ich eine sehr subjektive „Abneigung“ gegen sie habe. Aber irgendetwas an ihr musste ja zu entdecken sein, das sie prädestiniert, die Van Hopper zu spielen. Irgendeinen Grund musste es geben, dass SIE die Rolle bekommen hat. Im Nachhinein muss ich sagen: Wenn es einen guten Grund gibt, dann habe ich ihn nicht erkannt! Stimmlich war sie absolut nicht nennenswert herausragend. Da fallen mir so einige Leute (nicht nur eine!!) ein, die eine wesentlich bessere Stimme haben. Schauspielerisch war sie für meinen Geschmack eher farblos für diese Rolle, die ich mir so ganz anders vorgestellt habe.
 
Die Van Hopper stelle ich mir aus aufmüpfige, kräftig gebaute, schlecht gekleidete und komplett überdrehte Klischee-Amerikanerin vor. Sie hat eine Kreischstimme, kann auch mal eine ganze Hotellobby auf sich aufmerksam machen und übertreibt ihre Soli mächtig. Sie polarisiert mit schrillem Geschmack und wo sie auftaucht, kann man sie nicht übersehen – sei das jetzt weil man sie mag oder weil man sie verachtet. Und all diese Kriterien
blieben für mich unerfüllt. Ich habe sie auf der Bühne komplett aus den Augen verloren beim Ball von Manderley.
 
Für mich die klare Enttäuschung des Abends und die Bestätigung, warum ich bisher nicht nach St. Gallen gefahren bin!

 
Womit wir bei den drei „Protagonisten“ der Show wären. Und hier jagte ein Highlight das nächste:
 
Valerie Link – man muss sie auf Anhieb mögen, wenn sie auf die Bühne kommt. Sie strahlt in der ersten Szene eine unglaubliche Ruhe und Sicherheit aus – die sie ja im Laufe des Stückes gewinnt. Anfangs traute ich ihrer Stimme nicht zu, dass sie gegen Pia ankommt, aber weit gefehlt! Die beiden Frauen harmonierten perfekt in ihrem Spiel und Gesang. Wie schon erwähnt war hier ein Gänsehautmoment, als sie auf dem Balkon gegeneinander ansangen und später bei „Mrs. De Winter bin ich“, als „Ich“ endlich zu ihrem Selbstbewusstsein findet.
 
An dieser Stelle sei ausserdem mal erwähnt, dass ich gerne wüsste wie die Technik mit dem „Amor“ funktioniert. Warum zerbricht der zweimal an der gleichen Stelle? Ich hatte eine Zucker-Statue erwartet, die in tausend Scherben zerschellt, so wie das seinerzeit bei "Manitu" in Berlin gemacht wurde...
Zwischen Valerie und Jan war eine wunderbare Harmonie in Klang und Spiel vorhanden. Obwohl die beiden kaum gegensätzlicher sein könnten. Und das ist ja auch gut für dieses Stück, denn so soll es auch sein. Besonders amüsiert hat es mich, als sie sich das erste Mal geküsst haben. Valerie mit Absatzschuhe und auf den höchsten Zehenspitzen – und immer noch zu klein für Jan, der sich ordentlich runter beugen musste .

Jan Ammann
– im ersten Akt wird man nicht schlau aus seinem Maxim. Von einer Sekunde zur nächsten ist er stinksauer, greift „Ich“ an und sein Gesichtsausdruck ändert sich schlagartig. Selbst wenn man die Zusammenhänge aus der Romanvorlage und dem Film kennt, war es für meinen Geschmack trotzdem gewöhnungsbedürftig – vor allem wenn man weiss, was für ein lieber Mensch dahinter steckt. Bis zu „Kein Lächeln“ bleibt ungelöst, warum er so jähzornige Anwandlungen hat. Danach spürt man bei seiner Darstellung in jeder Szene sehr stark, dass er „Ich“ vertraut und auf sie angewiesen ist – eine sehr sympathische Umsetzung! Er greift vertrauensvoll nach ihrer Hand oder sucht bei der Gerichtsverhandlung ihren Blick. Das waren durchaus berührende Momente.

Wenn er nicht gerade jähzornig wurde, änderten sich seine Ausdrücke eher dezent – und sagten trotzdem mehr als tausend Worte. Ein Augenrollen, ein Blick gen Himmel mit dazugehörigem Luftholen, ein Augenbrauen-hochziehen; Er weiss sehr gut, wie er sein Talent einzusetzen hat, damit das ankommt, was er sagen will.

Auch habe ich seinen Humor geliebt! Ich habe mir Maxim immer eher humorlos vorgestellt. Nicht so bei Jan! Seine Gesichtsausdrücke vor allem im Schauspiel mit Van Hopper waren unschlagbar und so durch und durch Jan, dass ich öfter vor Lachen hätte vom Stuhl fallen können. Eines der Highlights seines ersten Auftritts: „Die meisten Mädchen würden ihr Augenlicht dafür geben, einmal Monte zu sehen.“ – „Ohne Augenlicht dürften sie nicht allzu viel davon haben.“ oder der Moment "Oh doch, ich erinnere mich lebhaft an sie", wo er sich sofort umdreht, um die Augen zu rollen. Und die Szene, in der er „Ich“ den Heiratsantrag macht, war auch amüsante Situationskomik.

Einen einzigen Gänsehaut-Moment zu erfassen, ist bei Jan unmöglich. Eigentlich war jeder seiner Auftritte ein Highlight, egal ob gesanglich oder schauspielerisch. Aber im ersten Akt musste ich feststellen, dass ich nicht wollte, dass er böse auf mich ist!


Pia Douwes
– eigentlich ist bei ihr nur eines angemessen: WOW! Sie ist eben einfach Pia! Schon wenn sie auf die Bühne kommt, wird man auf sie aufmerksam. Man kann sie nicht ignorieren! Ab und zu hab ich sogar ihretwegen Jan ausgeblendet, obwohl er direkt vor mir stand. Ihre Rolle ist entsprechend für mich sehr schwer in Worte zu fassen, aber ich versuche mein Bestes.

Ihre Darstellung verwirrt bewusst. Aufgrund des Schauspiels weiss man nie so genau, ob sie wahnsinnig oder noch bei Verstand ist. Diese fanatische Liebe fällt besonders in Rebeccas Schlafzimmer im ersten Akt auf. Sie versteht es ausgezeichnet, mit ihren Blicken zu arbeiten und ich habe keine Ahnung, wie ich das beschreiben soll. Ihre Ausdrücke liessen an manchen Stellen ein Raunen durch den Saal gehen, an anderen ein dezentes schadenfreudiges Lachen. Wie erwähnt war ich zutiefst schadenfreudig, als sie im zweiten Akt das Duell gegen „Ich“ verlor. Ihr Ausdruck in dem Moment darf zu Recht mit „mörderisch“ beschrieben werden. Sie hat eine Dominanz und dabei eine stille Eleganz an den Tag gelegt, dass ich sie nur so mit Blicken verschlungen habe, um ja nichts zu verpassen.
 

Wann immer sie den Mund aufgemacht hat, hielt ich den Atem an. Ständig kamen andere Töne, als ich erwartet hatte. Wenn ich laut erwartete, sang sie leise, wenn ein hoher Ton gepasst hätte, sang sie tiefer als ich dachte. Da waren unglaublich gefühlvolle Tonspielereien vorhanden, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Ich hatte mir nicht vorstellen können, von Danny berührt zu werden. Ich war davon ausgegangen, dass ich sie einfach nur hassen würde.

Alles in Allem war Pias Darstellung etwas, was die Superlative alt aussehen lässt. Ich weiss nicht, welches Wort genug aussagen könnte, um „La Douwes“ gerecht zu werden. Fest steht, dass ich komplett sprachlos aus dem Theater ging und immer noch sprachlos war, als sie eine halbe Stunde später vor mir stand und mir in die Augen sah. Diese Frau muss man einfach bewundern und verehren!



Komplett umgehauen hat mich die letzte Szene. Ich wusste, was kommt – und wusste es doch nicht. Ich wusste, dass die Treppe zu brennen beginnt, ich wusste dass der Kronleuchter fällt – wobei der etwas zu langsam fällt, um überzeugend zu sein – und ich wusste, dass Pia am Ende alleine auf der Bühne steht, mit dem Nachthemd von Rebecca in der Hand. Aber ich wusste NICHT, dass alles explodiert und Pia mitten auf der brennenden Bühne zusammenbricht!!

Madl und ich zuckten gleichzeitig zusammen und unser beider Blutdruck dürfte ordentlich in die Höhe geschossen sein. Mir klappte sekundenlang der Mund auf und ich starrte auf das Inferno auf der Leinwand. Und das war der Augenblick, wo für mich sonnenklar wurde, dass ich es noch mal sehen MUSS. Daran führt kein Weg vorbei! Und nächstes Mal möglichst etwas mittiger.

 
 

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