Wir fuhren relativ früh los, mussten allerdings noch einkaufen gehen. Und hatten dann das totale Pech, dass wir gerade mal 10 Minuten vor der Show ins Theater stürzten. Vor der Tür trafen wir Torger, der rauchte und sofort auf die Uhr sah, als er uns auf der anderen Strassenseite entdeckte. „Ihr seid aber ein bisschen spät dran!“, meinte er, als wir an der Tür ankamen. Ich: „Aber reicht noch, oder?“ Er: „Ja! Auf dem Tresen liegt noch ne Castliste, die könnt ihr mitnehmen.“

Wir also rein, Biggi die Castliste geholt und ich die Tickets gekauft, bevor wir rein sind. Erste Reihe rechts, unsere Stammplätze.

Alice als Elisabeth war wieder sehr süss. Und ist mehr oder weniger die einzige, die bei „Nichts ist schwer“ jedes Mal einen Kuss kriegt. Bei den anderen variiert Mathias immer mal wieder. Ihr IGNM trieb Gänsehaut.

Oliver hatte wieder einmal den Xylophonschläger dabei im Irrenhaus und machte Scherze mit Sophie, die sich dann kurzerhand auf seinen Stuhl setzte, während er grinsend daneben stand, bevor er sich von Sophie wieder auf den Stuhl setzen liess.

In Possenhofen hat er so ne Art verschmähter Liebhaber gespielt. Guckt ins Publikum nach dem Motto: Erklärt mir mal einer was los ist? So eine Mischung aus Humor und Verärgerung, ehe er ihr auf die Schulter klopfte und sie zur Rede stellte. Sein „Was für Aussichten“ war selten so ironisch!

Ich sah zum ersten Mal Sven als Lucheni, und muss leider sagen, dass er mir nicht gefallen hat. Ihr kennt meine gnadenlose Ehrlichkeit, also: Da baute sich keine Beziehung zur Rolle auf, weder Sympathie noch Antipathie. Wo Kurosch nur ein paar Sätze braucht, um das Publikum auf seine Seite zu ziehen (oder zumindest zum Schmunzeln zu bringen), gelingt das Sven nicht mal mit Kitsch. Er scherzte wenig, die Interaktion mit dem Publikum war fast gar nicht vorhanden (oder kam nicht so an, wie sie sollte). Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Sven mit aller Macht versuchte, gut zu sein und damit die Rolle mehr spielte als lebte.

Und ich frag mich bis heute, wo zum Henker die „Carpe Noctem“ Stimme abgeblieben ist!! Stimmlich hatte ich von Sven eindeutig mehr erwartet, auch wenn er wenig Gelegenheit hatte, sich an der Rolle des Lucheni zu üben.

Und so fiel mir wieder einmal auf, wie das Stück mit seiner Besetzung steht und fällt. Denn für mich wollte sich die Spannung, die ich normalerweise erlebe, nicht so recht einstellen. Dazu kam noch, dass Mark das „Rendez-vous“ nicht sang und es auch sonst „Dienst nach Vorschrift“ blieb. Meine sämtlichen Highlights blieben irgendwie aus.

 

Pannen

Nen Lachanfall haben Biggi und ich bekommen, als Elissa in Ischl ihren Ohrring verlor. Sah dann reichlich doof aus, dass sie einen noch dran hatte, den zweiten nicht mehr. Wenn ich sie gewesen wäre, hätte ich den zweiten auch gleich abgenommen.

In der Trauungsszene wurden dann auch noch die Umhänge von Alice und Mathias vertauscht, worüber wir schon wieder lachen mussten. Und wir hatten uns noch nicht erholt, als Dennis für „Sie passt nicht“ auf die Bühne trat. Ging zur Mitte der Bühne, bückte sich und hob etwas auf, was wir kurz darauf als Ohrring identifizierten. Er musterte den Ohrring nach dem Motto: „Was macht der denn hier?“ bevor er ihn einsteckte und sich umdrehte, wo Betty schon auf der Bühne stand. Und in diesem Moment lachten wir Tränen.

Wir sind dann raus und mit dem Bus zum Bahnhof gefahren, um uns zu verpflegen. Haben auch dort schon meine Freundin und deren Freund getroffen, die abends mitkamen und fuhren dann zum Theater zurück. Corinne und Anhang besorgten sich noch etwas zu essen, bevor wir sie im Theater wieder trafen.

Wir drei sassen in der ersten Reihe, Biggi eine Reihe dahinter versetzt. Und die Abendshow hatte irgendwie was für sich.

Kurosch war wieder da und ich gebe zu, ich hatte die ganze Show über ein fettes Grinsen auf dem Gesicht, wann immer er auf die Bühne kam. Wieder eine geniale Show, inklusive geilem hohen Ton bei „Milch“. Das ist so ein Kurosch-Highlight, das leider nicht in jeder Show kommt. In Ischl blieb er ausserdem so lange auf den Koffern sitzen, bis diese über die Mitte der Bühne hinaus gefahren waren. Erst vor Biggi stand er auf und blieb dann auch eine ganze Weile in der Ecke stehen, verglichen mit anderen Shows.

Er stösst im Kaffeehaus wieder Dennis zu Boden und spielte ordentlich mit seiner Zeitung rum, bevor er sie ihm wieder in die Hand drückte. Dennis stolperte dann auch prompt etwas ungeschickt zum Scooter zurück, den Oli schon angefangen hatte, zu steuern. Und prallte fast in seinen eigenen Stuhl!

Mark hat sein „Rendez-vous“ wieder gesungen, was bei mir einmal mehr ein Aufatmen zur Folge hatte. Meine Freundin neben mir hat die Welt nicht mehr verstanden, als ich anfing, breit zu grinsen und zum Ende des Songs begeistert applaudiert habe. Aber das darf man ihr nicht übelnehmen, als Musical-Neuling .

Annemieke van Dam – Ach was geniesse ich es, sie wieder auf der Bühne zu haben. Die drei Wochen Abwesenheit in München haben sich bemerkbar gemacht. Und das, obwohl sie nicht mal meine unumstrittene Lieblings-Eli ist! Aber ihr zuzusehen ist schlicht eine Freude! Ich hatte Gänsehaut und Tränchen in den Augen bei IGNM. Und es stört mich absolut nicht, dass Mieze im Moment den tiefen Ton singt! Wobei ihr Finale 1. Akt fast höher ist, als ihr Schlusston, aber das spielt ja keine Rolle!

Oliver Arno – Meine Freundin hat meinen Hinweis gar nicht erst gebraucht, um ihn im Prolog zu erkennen – Hut ab, immerhin hat sie ihn ja erst einmal gesehen und das ist drei Jahre her. Possenhofen war sehr amüsant und im Irrenhaus hatte er wieder den Boxhandschuh dabei. Er machte wieder seine Scherze mit Angie, indem er auf ihr Brettchen einschlug und musste von Sophie zur Vernunft gebracht werden. Daraufhin wollte er Sophie den Handschuh schenken.

Sein Rudi war wieder zum Niederknien!! Die Intensität, die mir nachmittags in der gesamten Show gefehlt hat, war bei seinem Solo wieder extrem da! Wie könnte es anders sein, wenn er mich mit Blicken traktiert… Ausserdem hab ich ihn gehasst, als er direkt vor mir nach den „Schatten“ auf die Knie ging. Am Nachmittag „stürzte“ er nämlich etwas weiter rechts. Beim Aufstehen kam wieder mal ein Blick, den ich nur mit einem leeren Schlucken erwidern konnte.

Ausserdem sass ich bei „Milch“ direkt in der „Drohnen“-Schusslinie. Autsch, der Blick tat weh!!

Martin Pasching – Hahaha, der Mann hat sich definitiv zu einem meiner Lieblinge entwickelt. Er ist auch so ein Beobachter! Vor allem in Laxenburg, wo er zum ersten Mal als Grünne zu sehen ist. Das war ja ein Spass! Ausserdem ist sein Freudensprung in der Schachpartie zurück, was mich besonders freut. Offenbar geht’s seinem Knie wieder soweit gut! Im Irrenhaus war das nächste Spektakel angesagt, als er sich auf einen falschen Stuhl schlich, wie er das schon mal gemacht hatte, und Sascha danach nicht mehr wusste, wo er sich hinsetzen sollte, bis Markert ihn Richtung Paschings Stuhl dirigierte. Ständig für einen Scherz gut, der Mann!

 

Panne und Highlight des Abends

Diesmal hat Annemieke das Stück wunderbar eröffnet!!! Biggi und ich haben uns fast vom Stuhl geschmissen vor Lachen!! Da kam sie auf die Bühne gerannt und verschwand gleich wieder dorthin, wo sie hergekommen war. Als sie eine Sekunde später auftauchte, hielt sie den Rocksaum in der Hand. Es war zu sehen, dass er gerissen war, aber sie setzte sich sofort hin und erst als sie daraufhin wieder aufstand, war das Ausmass der Katastrophe erst so richtig zu erkennen: Ihr Kleid war vorne rum gänzlich zerrissen!!!! Hätte sie den Saum nicht in der Hand gehalten, wäre sie regelmässig draufgetreten. Allerdings musste ich darüber lachen, wie gut das in die Szene passte!

Der süsse kleine Racker mit 15 Jahren, der womöglich vom Pferd gefallen ist, oder durch den Wald gelaufen ist und dort den Rocksaum kaputt gemacht hat. Perfekter hätte es nicht sein können!! Zumal wir dann beide unglaublich lachen mussten, wie Dennis und Linda das Malheur überspielten. Die gerissenen Fäden blieben an Dennis Klettverschluss an seinem Ärmel hängen und er hatte einige Mühe, das Kleid wieder loszukriegen, was er aber – ganz der nachsichtige Vater – nur mit einem tadelnden Blick quittierte. Und schon stand Linda auf der Bühne „Sie müssen sich umziehen!“ Ich hätte mich kringeln können vor Lachen!!!! Mieze guckt auf ihren Saum und hält ihn dann – ganz die Unschuld in Person – hinter ihren Rücken. Linda macht ein erschrockenes Gesicht und greift sofort nach dem Saum. Ihre ganze Haltung sagte aus: „Was hat das ungezogene Ding denn jetzt schon wieder angestellt??!!“ So eine verärgerte und genervte Gouvernante hab ich von ihr noch nie gesehen.

Die ganze Szene war einfach nur köstlich anzusehen!! Und ich wäre ja grundsätzlich neugierig, ob der Saum mittlerweile wieder heil ist…

Wir schliefen am nächsten Morgen tatsächlich aus und machten uns einen faulen Tag, Biggi backte ihren Kuchen für die Arbeit am Montag und wir legten anschliessend eine DVD ein. Das führte dazu, dass ich nicht wirklich bei der Sache war, was Haare waschen, etc. betraf und ich vertat mich ordentlich in der Zeitplanung. Wir fuhren eine halbe Stunde verspätet los, kamen aber trotzdem noch rechtzeitig für die Soiree am Theater an, weil wir gut kalkuliert hatten.

Diesmal gab es für uns – oh Wunder! – Plätze in Reihe 1, relativ mittig. Die beiden Damen (eine junge und eine ältere) an der Abendkasse sahen uns einigermassen verwundert an. Dann fing die Junge am Computer an zu lachen. „Hallo, schön euch wieder zu sehen!“ Wir: „Ja, wir kommen noch ein paar Mal!“ Die Ältere: „Ich dachte doch, ihr kommt mir bekannt vor.“ Ich: „Ja, wir waren gestern da… und letztes Wochenende. Und in München auch schon…“ Sie: „Wow!! Na dann ist es wohl gut!“ Ich: „Und wie!“ Sie: „Dann viel Spass!“ und läuft weg, während die am Computer unsere Wünsche aufnahm. Dann ging es zum Merchandising Stand, wo uns Torger schon empfing mit: „Ach… ihr hier??!! Welch Überraschung!!!“ Die nächste Frage galt dann Biggis Krücken und sie musste erneut erklären, was passiert war. Die Castliste hatte ich unterdessen kommentarlos bekommen und eingesteckt.

Dann ging es Richtung Saal. Da stand die ältere Dame wieder und meinte: „Wo sitzen Sie denn?“ Wir: „Erste Reihe, ziemlich Mitte!“ Sie schaut auf mein Ticket: „Und dann gleich übertreiben?“ Wir: „Na, das ist das beste, was man bekommen kann!“ Sie: „Aber sie kennen schon die Regeln für die erste Reihe, oder?“ Und ich denk mir nur so: Was kommt jetzt? Sie: „Keine Bananenschalen in den Orchestergraben werfen!!!“ Ich konnte nur lachen, bevor wir dann die Karten der Türsteherin vorgewiesen haben und uns auf unsere Plätze gesetzt haben. Es konnte losgehen.

Martin Pasching – was für eine geniale Show von ihm!! Zwar war der Letzte Tanz etwas eigenartig, er hat sein „Rendez-vous“ nicht gesungen und ausserdem war da der zweitletzte Ton extrem schief, aber sonst war es eine fantastische Vorstellung von ihm. Er hat mit Tönen gespielt, wie ich es noch nie gehört habe und war deshalb eine völlig „neue“ Vorstellung.

Man hat ihm auch extrem angemerkt, wie gut er mit ACE harmoniert. Die beiden kennen sich aber auch schon seit Jahren.

ACE – Ich freute mich sehr auf ihre Show. Und irgendwie ging es viel zu schnell vorbei. Ab und an gibt es mal eine Show, die sich in die Länge zieht, besonders, wenn es um die „Boote“ geht. Aber in dieser Show war es krass. Kaum hatte es angefangen, war schon wieder Pause und kaum war die Pause vorbei, war es schon zu Ende… Und ich freue mich definitiv aufs kommende Wochenende, wenn sie noch mal spielt!! Sie ist eine wundervolle Elisabeth. Stimmlich hat sie unglaubliche Power und schauspielerisch… muss ich da wirklich noch etwas sagen? Sie ist einfach genial!

Kurosch Abbasi – Tja, zwar war ich froh, dass er da war, aber Biggi und ich hätten ihn bei Kitsch am liebsten umgebracht. War klar, dass er die Krücken am Boden nicht sah, aber warum muss er auch – wenn es SO eng ist – auf die Idee kommen, vor der ersten Reihe durchzulaufen? Gut, ich verstehe, vor leeren Sitzen an der Seite zu spielen, ist dämlich. Aber DAS war alles andere als gut. Nachdem Biggi ihren Fuss nicht einziehen konnte, trat er volle Kanne drauf und ich hatte Schiss, dass er ihr noch gegen das kaputte Knie stossen könnte im Rückweg. Ging dann aber zum Glück alles gut. Kurosch sah dann irgendwie etwas irritiert aus danach.

Von ihm war es eine – naja, wie soll ich sagen – eigenartige Vorstellung. Er hat gespielt und gesungen wie sonst, aber irgendwie kam es nicht so recht von Herzen. Die Scherze kamen zwar an, aber irgendwie waren sie nicht so frech wie sonst. Kein hoher „Milch“-Ton, kein „Schwiiz“ bei „Kitsch“ und auch sonst war es eher Pflichtprogramm. Ausser dem Joke mit seiner Postkarte und dem Kaffeehaus (dazu später!) hat er nicht wirklich was eingebaut. Hinterher haben wir aber festgestellt, dass er sondergleichen nervös ist, was die Audition betrifft und daher versteht es sich, dass er während der Show mit dem Kopf schon woanders war…

Oliver Arno – Im Irrenhaus hatte er wieder den Boxhandschuh dabei, allerdings hab ich ihn diesmal mehr oder weniger verpasst, weil ich Lis als Windisch beobachtet habe. Im Kaffeehaus, nachdem sie alle in die Mitte gefahren waren, sass er plötzlich keinen mehr an seinem Tisch, mit dem er hätte diskutieren können. Er sah dann so aus, als führte er Selbstgespräche, sehr ernsthaftes Nicken, dann ein Zeigefinger in der Luft, eine Geste zur Zeitung nach dem Motto: „Ahhh, da schreiben sie es ja!“, es war genial!

 

Kaffeehaus wieder einmal das Highlight

Die Szene wird mit jedem Tag lustiger, wenn ihr mich fragt. Kurosch hat Dennis wieder mal zu Boden geworfen und als der aufstand, schnappte sich Kurosch die Zeitung. Dennis wollte sich zu ihm umdrehen, allerdings machte Kurosch einen Sprung zur Seite, dass er wieder hinter Dennis stand. So ging das ungefähr zehn Sekunden weiter und Dennis wurde sichtlich „ärgerlich“, während Oliver daneben nur grinsen konnte! Schliesslich gab Kurosch Dennis die Zeitung grad noch rechtzeitig zurück, dass der gemäss Choreo wieder auf den Scooter klettern konnte. Genial!!

Und so ist wieder ein spannendes Wochenende vorbei und ich freue mich aufs nächste! Es kann kommen, bitte ohne Off-Shows von Oli, ACE oder Kurosch…