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19.07.14 - Aida Thun
Am 19. Juli war das Wetter perfekt. Das besiegelte meinen spontanen Entschluss, nach Thun zu fahren, um mir ‚Aida‘ anzusehen. Kaum war ich angekommen und hatte die Füsse in den See gesteckt, fing es an zu regnen. Glücklicherweise fand ich einen letzten Platz unter einem der Sonnen- bzw. Regenschirme.

Eine Viertelstunde später war der Schauer vorbei und die Schlange an der Essenstheke wurde immer länger. Irgendwann sah ich aus dem Augenwinkel Armin ankommen, was mich einigermassen beruhigte. Alle, die ich unbedingt sehen wollte, waren da.

Es gab meine obligate Seespielbratwurst, bevor ich zurück zum Auto ging, um mich umzuziehen. Auf der Seebühne bin ich immer pessimistisch und praktisch veranlagt. Dünne Jacke, dicker Pulli und Regenjacke sind ständige Begleiter. Umso froher war ich, dass ich meine Ausrüstung dann nicht wirklich brauchte. Der eine Regenguss vor der Show war alles, was wir abbekommen haben. Zwar ging ein kräftiger Wind und die Sturmleuchten blinkten während der ganzen Show. Aber es war warm, also störte es nicht.


Es war eigenartig, gewisse Songs auf Deutsch zu hören. Ich bin an eine „uralte“ Aufnahme von Amstetten gewöhnt, wo die Show zweisprachig inszeniert war. Und die Songs der Nubier kannte ich bisher nur auf Englisch. „Gods of Nubia“ oder „Easy as life“ waren sehr ungewohnt auf Deutsch. Zumal ich den Text mit „So einfach so schwer“ irgendwie komisch übersetzt finde. Und „Radames‘ Letter“ klingt in Englisch einfach besser. But maybe, that’s just me

Abgesehen davon – denn das ist ja bekanntlich Geschmacksache – ist es eine wirklich gelungene Inszenierung! Etwas perplex war ich über den Anfang – das Ende war dann dafür irgendwie umso schöner. Wie der Touristenbus anrollte, bei dem „Amneris“ in einem Leben „viele hunderte Jahre später“ die Gäste durch eine Grabstätte führt, war etwas befremdlich. Aber als der erste Ton von Sophie Berners Stimme erklang, war meine Welt in Ordnung! Diese Frau ist wirklich grosse Klasse.

Die Geschichte taucht ein in die Vergangenheit, wo sich Radames und Aida zum ersten Mal begegnen. Die nächsten ca. 20 Minuten vergehen wie gewohnt. Bis es bei „Eine Pyramide mehr“ einen Unterbruch gibt, bei dem die „Reiseleiterin Amneris“ die Touristen über die Bühne führt.

Naja… Die Idee ist an sich ist nicht schlecht, die Geschichte als Rückblick in die Vergangenheit zu inszenieren. Zumal in der letzten Szene sich Aida und Radames im Heute gegenüber stehen und sich einander verbunden fühlen. Ein sehr schöner Moment! Aber meiner Meinung nach zu wenig konsequent. Es ist die einzige Unterbrechung dieser Art. Und dadurch wirkte es eher ein wenig erzwungen.


Sonst gab es meiner Meinung nach keine Kritikpunkte. Sophie Berner als Amneris macht – wie es gewisse Kritiken schon erwähnten – die grösste Entwicklung durch. Am Anfang das kleine dumme Modepüppchen, das sich mit 360 Perlen (oder waren es 365?) im Haar für Radames herrichtet. „Mein Sinn für Stil“ ist stark überzogen – und war sicher eine der lustigsten Szenen überhaupt. Ein erstauntes Raunen ging durch die Menge, als Sophie ihren Mantel auszog. Und noch mal, als sie das lange Kleid auszog. Lautes Gelächter erscholl, als die Palastwachen sich dann irgendwann auch noch halb auszogen. Grosser Applaus war garantiert.

Je länger es dauerte, umso mehr wandelte sich Amneris. Sie fing an, sich für die Heerzüge zu interessieren, stellte Fragen und begann, eine reife Frau zu werden. Doch ihr berührendster Moment war ihr letzter Auftritt als Pharaonentochter. Bei der geplatzten Hochzeit setzt sie den Pharaonenhut ab – und präsentiert darunter eine Glatze! Schönheit ist nicht mehr wichtig. Stattdessen steigt sie auf die Pyramide – das Grab ihres Vaters, das im Laufe der Show im hinteren Teil der Bühne errichtet worden war – und setzt den letzten Stein darauf. Einziger Wehrmutstropfen hier war dann die Umtextung des letzten Liedes, das wieder von der „Reiseleiterin“ gesungen wird.

Armin Kahl als Zoser hat mir sehr gut gefallen. „Eine Pyramide mehr“ und „Wie Vater so Sohn“ hat früher nie meinen Geschmack getroffen. Aber seine Interpretation war super. Mal wieder „so ein Arschloch“, wie er es gern ausdrückt – aber irgendwie stehen ihm die Rollen. Die stimmliche Harmonie mit Jörn war wunderbar. Und als Radames plötzlich seinen Vater bedrohte, wirkte es kein bisschen einstudiert. Dass er seinen eigenen Vater dann umbrachte, war eine unerwartete Wendung. In der ursprünglichen Version war das anders.

Patricia Meeden war die perfekte Besetzung für ‚Aida‘. Ich hätte die Rolle jemand anderem gewünscht und die meisten von euch werden wissen, wen ich meine . Aber Patricia war fantastisch. Ich habe sie bisher noch nie in einer vollständigen Show gesehen, nur als Solistin bei der Stage-Tournee von „Best of Musical“. Aber ich hatte sie nicht so umwerfend in Erinnerung. Ihre Stimme war wunderbar für die Rolle. Auch in den leisen Tönen war sie zu jedem Augenblick überzeugend. „Die Sonne Nubiens“ war einer der berührendsten Momente des Abends. Da habe ich dann unerwartet ein paar Tranchen verdrückt. Und ihr Schauspiel stand ihrer Stimme in nichts nach.

Und dann war da natürlich noch Jörn Felix Alt in der Rolle des Radames. Schon beim ersten Auftritt brachte er mich zum Grinsen. Der Macho steht ihm! Er hat eine gute Balance gefunden zwischen sarkastischem und oberflächlichen Witz, der das Publikum in Gelächter ausbrechen liess, und dem nötigen Ernst für die Rolle. Stimmlich hatte ich allerdings den Eindruck, dass er sich zwei-, dreimal durchgemogelt hat. Da kippte schon mal seine Stimme. Aber abgesehen davon war es eine sehr gute Vorstellung von ihm.

Nach zwei Stunden ohne Pause war die Show vorbei und es gab Standing Ovations auf der fast vollen Tribüne. Anschliessend wechselte ich ein paar Worte mit Jörn und Ellen. An dieser Stelle danke für eure Zeit.  Und ich werde auf jeden Fall noch mal kommen, wenn ich die Zeit finde und das Wetter mitspielt.
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