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27.06.13 - Cabaret
 
Der Zufall wollte es, dass an meinem zweiten Abend in Berlin die Premiere von ‚Cabaret‘ im Tipi am Kanzleramt stattfand. Ich bekam mit, dass Patrick Stamme die männliche Hauptrolle spielte. Da ich Patrick schon fast ein Jahr lang nicht mehr auf der Bühne gesehen habe, war das schon Grund genug, hinzugehen.

Ich kannte das Stück bisher noch gar nicht. Irgendwann einmal habe ich einen Teil des Films gesehen, der mich nicht besonders angesprochen hatte. Das Bühnenstück konnte es allerdings. Das Musical ist sehr lang, damit hatte ich gar nicht gerechnet. Aber auch hier bewies sich, dass es sich gelohnt hat, hinein zu gehen. Es war keine Sekunde langweilig! Wie sagte in der Pause jemand zu mir? „Ein Stück, in dem über eine Ananas gesungen wird, muss gut sein!“

Es erzählt die Geschichte des amerikanischen Schriftstellers Cliff Bradshaw, der nach Berlin kommt, um dort seinen Roman zu schreiben. Er leidet an einer Schreibblockade und hofft in Berlin auf Inspiration. Während der Zugfahrt lernt er einen einflussreichen Berliner kennen, der ihn ins Szeneleben der Stadt einführt. So gelangt Cliff in den KitKatKlub und verliebt sich in den Star der Revue, Sally Bowles. Der beginnende Zweite Weltkrieg zwingt Cliff dann aber, wieder nach Amerika zurück zu kehren. Nach langen Diskussionen entscheidet sich Sally, in Deutschland zu bleiben und er begegnet ihr nie wieder.

Im Tipi war schon mal die Stimmung ganz anders als in einem gewöhnlichen Theater. Die Bestuhlung ist um kleine Tische gruppiert, es werden Essen und Getränke serviert und die Zuschauer werden während dem Stück einbezogen. Das macht es zu einem ganz besonderen Erlebnis, dieses Stück zu sehen. Man fühlt sich wirklich als Besucher der Revue im KitKatKlub.

Sally Bowles wird in Berlin von zwei Schauspielerinnen gegeben. Die Premiere hat Sophie Berner gespielt. Einige Vorstellungen werden aber von Lucy Scherer übernommen, die bei der Premiere im Publikum sass. Da fiel mir auf, wie eigenartig es ist, wenn plötzlich jemand an dir vorbei geht, den du täglich im TV siehst… Und „Maybe this time“ aus dem Stück habe ich nun dank „Sturm der Liebe“ eindeutig zu oft gehört, als dass ich das Lied noch schön fände.

Sonst hat aber Sophie Berner auf der ganzen Linie überzeugt. Ihr Schauspiel als exzessive Nachtclub-Diva war hervorragend. Genauso authentisch war ihr Wandel zur verliebten Frau, die sich auf ihr Kind freut, dann aber doch ihre Karriere bevorzugt. Stimmlich muss man bei Sophie wohl kaum etwas sagen. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie geil ihre Stimme ist, als wenn ich sie das erste Mal hören würde. Dabei habe ich Sophie nun wirklich oft genug auf der Bühne gesehen. Besonders geil war dabei „Cabaret“.

Cliff Bradshaw hat gerade mal zwei Songs zu singen, wenn ich mich recht erinnere. Die hat Patrick Stamme auf jeden Fall gut gemeistert. Sonst ist Cliff eigentlich eine Schauspielrolle. Das passte perfekt zu Patrick, da er ja lieber spielt als singt. Auf der ganzen Linie sehr überzeugend, besonders auch der besorgte Mann, der seine grosse Liebe gern aus der Gefahrenzone Deutschland holen möchte und aber am Ende einsieht, dass es keinen Sinn macht. Sehr gut gemacht fand ich die letzte Szene, wo sich die Schreibblockade endlich löst und er anfängt, über den KitKatKlub zu schreiben. Wo alle Darsteller noch einmal auftreten, einzelne Text- und Songpassagen noch einmal eingeflochten werden, während er im Zug in sein Notizbuch schreibt.

Oliver Urbanski gab den Conferencier. Hier gab es eine gute Balance zwischen Witz und Ernst der Lage. Besonders im zweiten Akt war es eigentlich immer der Conferencier, der die wirklich wichtigen Fragen in den Raum warf. Seine Stimme dürfte recht einzigartig sein, aber die ganze Darstellung passte wunderbar in dieses Stück.

Die Überraschung des Abends war für mich allerdings Fräulein Schneider, die Pension-Besitzerin. Optisch hätte ich sie im ersten Moment gar nicht erkannt, wenn Regina Lemnitz nicht so eine durch und durch einzigartige Stimme hätte. Diese Stimme erkenne ich seit meiner Kindheit! Regina zuzusehen macht einfach Spass und ich hab es sehr genossen, sie nach so langer Zeit wieder mal auf der Bühne zu sehen.

Auch diesmal drehte sich alles um den Zweiten Weltkrieg. Und wieder einmal stösst das Thema bei mir auf totales Unverständnis. Wie kann ein Freund plötzlich ein Feind werden, nur weil man von seiner Herkunft erfährt? Das werde ich wohl nie kapieren. Fest steht, dass Romanus Fuhrmann als Ernst Ludwig diesen Wechsel vor der Pause recht gut hingekriegt hat. Erst der sympathische, reiche Herr, der Cliff in die Welt des Cabaret einführt, vor der Pause dann plötzlich der kalte Nazi… das hat überzeugt.

Es war ein langer, aber sehr spannender Abend im Tipi am Kanzleramt und ich kann nur empfehlen, sich diese Produktion mal anzusehen. Aus wenig wurde richtig viel herausgeholt. Diese Inszenierung lohnt sich und lässt Grossproduktionen keine Sekunde lang vermissen.


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