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25.06.14 - Dirty Dancing Zürich
Ob ich mir die Show ansehen soll oder nicht, war für mich immer klar. Solange es mit einer Anreise verbunden war, kam es nicht in Frage. Zwar war ich in Hamburg mal backstage, aber da ging es mehr um die Neue Flora denn um das Stück selber.

Jetzt war es aber in Zürich, nur 10 Minuten von meinem Arbeitsplatz entfernt. Da lag die Entscheidung nahe, dass ich zu Hause mal wieder ins Theater gehe. Als sich dann auch noch meine Kollegin mit zwei Freundinnen als Begleitung anbot, war das Ticket schnell gebucht.

Vorweg: So weit hinten sass ich im Theater schon lange nicht mehr. Aber die 17. Reihe erwies sich als gar nicht so schlecht. Gute Bühnenübersicht und trotzdem hat man die Mimik gut erkannt.

Dank meinen Eltern, die schon in London im Theater waren, wusste ich, wie es aufgegleist ist. Meine Mutter war schwer enttäuscht gewesen von dem Stück und das ist für mich ein Zeichen, dass es mit dem „Experten-Auge“ auch nicht wirklich viel besser sein kann. Aber erst mal der Reihe nach.

Befremdlich für jeden Musical-Liebhaber ist es, dass es kein eigentliches Musical ist. Die Darsteller singen nicht selbst – mit Ausnahme von Lisas Hula-Song. Die Solisten sind allerdings ganz gut in die Handlung eingebunden, sind immer wieder im Ensemble dabei und vor allem „Billy“ hat am Ende des Stücks seine Glanzmomente mit „In the Still of the Night“ und „Time of my Life“.

Dirty Dancing ist ein Theaterstück mit Musikuntermalung und Tanz – jedenfalls würde ich das so bezeichnen. Auf die Tanzchoreographien kommt es in diesem Stück an und die waren gut gemacht. Die Drehbühne in der Mitte sorgte noch für einen Zusatzeffekt, wenn sich die Paare umeinander drehten. Für meinen Geschmack leider zu wenig Tänzer auf der Bühne, aber das ist halt eine Tourneeproduktion.

Die Texte waren mehrheitlich 1:1 aus dem Film kopiert. Das machte die ganze Sache für mich zum ersten Mal schwierig. Ich kenne den Film offenbar einfach zu gut. Und wenn dann ein Johnny, der nun mal leider nicht annähernd ein Patrick Swayze ist, versucht, mit dessen Texten die gleiche Wirkung zu erzeugen… naja… Sehr geil war allerdings die Reaktion des Publikums, als unser Bühnen-Johnny davon sprach, was für ein grosses Opfer der Frauen er ist. Da war lautes, mitleidiges „Ohh“ und „Ahh“ zu hören.

Die Show hatte – besonders im ersten Akt – gewisse Temposchwierigkeiten. Die Szenenwechsel dauerten zu lange. Mit jeder Szene wurde gewartet, bis der Darsteller von der letzten Szene von der Bühne verschwunden war, statt dass ein gewisser Flow hergestellt worden wäre. Die Darsteller standen manchmal etwas eigenartig in der Gegend rum, zum Beispiel als Baby Johnnys Zimmer verlässt und einfach eine halbe Minute auf der Bühne steht, ohne dass etwas passiert. Spannung kam so nicht auf.

Im zweiten Akt waren es dann die Tonschwierigkeiten, die mit der Zeit wirklich nervig wurden. Mal zu laut, mal zu leise, die Mikros wurden fast regelmässig erst beim zweiten Wort der Darsteller eingeschaltet, statt beim ersten.

Die Darsteller konnten die Defizite teilweise ausmerzen. Luciano Mercoli als Johnny hat eine gute Figur gemacht und die Tanzszenen waren auf den Punkt. Keine schlechte Leistung dafür, dass er die Rolle nur alle paar Wochen mal spielt.

Anna-Louise Weihrauch war eine überzeugende Baby und Victoria Kasprzak eine super Tänzerin. Doch in der Besetzung wurde besonders klar, wie nah das Stück am Film angelehnt ist. Anna-Louise sah aus wie Jennifer Grey und Victoria wie die Film-Version von Penny. Ein wenig mehr Unterschied wäre wünschenswert. Dann würde man vielleicht nicht alle fünf Sekunden mit dem Film vergleichen. Denn die Bühnenversion steht beim direkten Vergleich für mich hinter dem Kultfilm klar zurück.

Eine positive Sache gibt es aber dennoch zu sagen. Das Bühnenbild! Denn da haben sich die Macher wirklich etwas einfallen lassen. Auf einer grossen Leinwand im Hintergrund wurden Szenerien aus dem Film gezeigt. Seien das die tanzenden Angestellten oder Landschaftsbilder. Und besonders neugierig war ich, wie sie die Probe der Hebefigur lösen würden. Immerhin konnten sie keinen See auf die Bühne stellen. Doch mit einer gesenkten Leinwand, auf der die Szenerie projiziert war, war es beeindruckend gelöst. Die Lichttechnik muss für so eine Szene enorm genau sein, dass es so aussieht, als würden die Schauspieler in der Leinwand stehen und nicht dahinter. Das war wirklich eine perfekte Szene und erntete entsprechend dann auch grossen Applaus.


Meine Begleitungen hatten eindeutig den unterhaltsameren Abend als ich. Sie bemerkten die Tonfehler nicht, sie bemerkten nicht einmal den Castwechsel von „Billy“ im zweiten Akt. Was passiert ist, weiss ich nicht. Aber in so einer Show mit Tanz und Quick Changes hinter der Bühne (der schnellste glaube ich 60 Sekunden, wenn ich das noch richtig im Kopf habe), dann ist es nicht weiter verwunderlich, dass es mal zu Verletzungen kommt.

Allerdings muss ich nach diesem Abend zugeben, dass ich keine solche Gelegenheitsbesucherin sein wollte. Meine Begleiterinnen haben hinterher eigentlich nur immer von Johnny und Baby gesprochen.

Aber was ist mit den anderen 20 Darstellern? Haben sie die gar nicht gesehen? Für mich steht und fällt die Show nicht nur mit den beiden Hauptdarstellern sondern mit jedem einzelnen Mitwirkenden. Die beiden Hauptdarsteller hätten die Show nicht ohne ihre Kollegen spielen können.

Ich bin einmal mehr dankbar, dass ich in diese Branche reingerutscht bin. Dass ich die Kleinigkeiten und das „Gesamtpaket“ zu schätzen weiss. Mir wurde von zahlreichen Menschen – auf der Bühne und im Publikum – beigebracht, auf alles zu achten, die Augen offen zu halten, zu beobachten und jede Hand zu schätzen, die an einer solchen Show beteiligt ist. Und das wollte ich auf keinen Fall mehr missen. Ich bin froh, dass ich die vielen Facetten der Theatermagie nicht verpasse!


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